SILVANERHEIMAT & FRÄNKISCHES WEINLAND PRÄSENTIEREN
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Blauer Himmel, Sonnenschein – Lust auf Genuss im Fränkischen Weinland. Ab ins Auto, auf´s Fahrrad oder zu Fuß – ein Fränkischer Gasthof ist beliebt und geht immer, doch wohin noch? Vielleicht direkt zum Fränkischen Winzer in eine Heckenwirtschaft, ein Weinbistro oder eine Weinbar? Klingt gut aber was macht da eigentlich den Unterschied aus? Dieser Frage geht unsere vinomagie f-Genuss-Journalisten, Irina Hanft, als lokales Gewächs einmal auf den Grund.

Das Fränkische Weinland bietet für jeden Geschmack den passenden Ort, um regionale Weine in besonderem Ambiente zu genießen.

Station Nummer 1: Die Fränkische Heckenwirtschaft! Retzstadt, Rebholz, richtig fränkisch
In unserem Fall besuchen wir das Weinhaus am Riesen in Retzstadt im Fränkischen Weinland – eine Fränkische Heckenwirtschaft mit Tradition und eine Familie (Martin und Monika Müller), die diese mit Leib und Seele lebt. Seit 1998 hat die Heckenwirtschaft zwei Mal im Jahr für sechs Wochen geöffnet. Dies ist eine wichtige Spielregel für eine Fränkische Heckenwirtschaft. Auf dem Möbiliar standen im Laufe der Jahrzehnte schon ein paar Schoppen – die Einrichtung ist durchdacht – vom Dekoelement dem „Heckenwirtschaftskranz“ aus Rebholz gebunden bis hin zur eigens designten Weinlaub-Lampe. Martin und Monika Müller lieben die Fränkische Heckenwirtschafts-Beständigkeit und setzen sich für deren Erhalt ein. Das lieben auch die Gäste. Sobald Heckenwirtschaftszeit ist, stehen während der Öffnungstage bis zu dreißig Menschen schon vor der eigentlichen Öffnungszeit vor der Tür. Es gibt keine Reservierungen – 40 Sitzplätze darf eine Fränkische Heckenwirtschaft nur haben. Es gibt keine Lizenz für eine Vollgastronomie.
Eine Fränkische Heckenwirtschaft zu betreiben, heißt auch nur eine spezielle regionale einfache Speisekarte anzubieten – die Fränkischen Klassiker dürfen im Hause Müller nicht fehlen. Seit 28 Jahren ist die Speisekarte unverändert. Die Kundschaft liebt diese Beständigkeit. Auf dem Herd stehen Produkte von regionalen Erzeugern. Die Fränkische Bratwurst, eine Lauchsuppe mit Fränkischem Silvaner und die klassische Hausmacher-Brotzeit dürfen nicht fehlen. Weine auf der Karte stammen aus dem eigenen Weinbau. Familie Müller hat einen Hektar Weinbau. Silvaner, Müller-Thurgau, Bacchus und ein Spätburgunder sowie ein Secco werden angeboten. Bier und andere Getränke bleiben aufgrund der Fränkischen Heckenwirtschaftsregel außen vor. Das ist aber für die Gäste überhaupt kein Problem.
Heckenwirtschaftzeit ist Familienzeit im Hause Müller – sechs Familienmitglieder sind mit am Start. In der Küche geht es dann schon einmal turbulent zu, wenn 40 Gäste gleichzeitig Hunger haben. Winzer Martin Müller ist unterdessen damit beschäftigt die Gäste in der Heckenwirtschaft bei Laune zu halten. Das heißt schon mal unbekannte Menschen an einem Tisch zu vereinen. Da entstehen wahre Freundschaften, die mindestens eine Heckenwirtschaftssaison überdauern. Eine wunderbare Geschichte, die sich in die Traditionsgeschichte einer Fränkischen Heckenwirtschaft einreiht.


Station Nummer 2: Das Fränkische Weinbistro! Mit Herz, modern und bodenständig
Wo liegt er wohl der Unterschied zwischen Heckenwirtschaft und Weinbistro? Eine Antwort auf diese Frage gibt es im Weinbistro Flohrs bei Angelika und Stefan Flohrs in Sommerhausen im Fränkischen Weinland. Seit knapp zwei Jahren betreiben die Beiden Ihr Bistro. Mittlerweile verstärkt auch Sohn Matthäus das familiäre Team und arbeitet in erster Linie hinter den Kulissen im Weinbau und in der Küche. Das heißt auch hier steht die Fränkische Winzerfamilie im Fokus.
Doch nun zum Unterschied: Es handelt sich um eine Vollgastronomie. Das heißt das Bistro hat bis auf ein paar Urlaubs- und Ruhetage im Jahr ganzjährig geöffnet. Weine gibt es nicht nur aus dem eigenen heimischen Weinbau – hier liegt die bewirtschaftete Fläche bei 1,4 Hektar mit einem Schwerpunkt auf Fränkischen Rotwein. Die Flohrs haben es sich zur Herzensaufgabe gemacht junge Winzer aus ihrem Heimatort Sommerhausen zu fördern. Deren Weine sind zusätzlich auf der Karte zu finden – ein weiterer Unterschied zu einer Heckenwirtschaft, der bei den Kunden ankommt.
Das Ambiente im Flohrs verbindet Tradition und Moderne zu gleich. Eine alte Scheune wurde mit viel Liebe zum Detail in ein Weinbistro mit schöner Terrasse umgebaut. Doch auch hier gilt es Menschen zusammenzubringen. Deshalb ist es im Weinbistro Angelikas Job nicht nur Wein und Essen zu servieren sondern auch Gäste an einem Tisch zu vereinen, damit alle Gäste einen Platz finden.
In der Küche setzen die Flohrs auf eine kleine Fränkische Karte und wollen die Lücke zwischen der klassischen Heckenwirtschaftskarte und einer regulären Fränkischen Gastro-Karte schließen – Schicki-Micki ist dabei für Stefan Flohrs keine Option, bodenständig soll es sein. Im Detail gibt´s zum Beispiel Fränkisches Schäufele, Fleischküchle und natürlich Brotzeiten regional unter anderem vom Eichel-Schwein, welches im nahegelegenen Iphofen beheimatet ist. Auf den Mix der Speisekarte kommt es an. Wer einfach nur ein Glas Wein trinken möchte, ist hier ebenfalls im Weinbistro jederzeit gerne willkommen.

Station Nummer 3: Die Fränkische Weinbar! Urbaner lifestyle, fahr away from mainstream!
Jetzt kommt Nummer 3 ins Spiel – die Weinbar. In unserem Fall die Weinbar Fahr away in Volkach. Der Winzersohn Lukas Braun empfängt Irina in der außergewöhnlichen Location. Das Familienweingut Braun ist eigentlich in Fahr am Main beheimatet, hat aber in Volkach sozusagen Fahr away von zu Hause, fünf Kilometer entfernt, eine Dependance eröffnet. Die Einrichtung ist locker, lässig mit gedimmten Licht und einer speziellen Weinpräsentation. Es gibt eine eigene Barkarte. Weincocktails dürfen nicht fehlen. Alle Cocktails werden aus den hauseigenen Weinen und Sekten hergestellt. Irina entscheidet sich für einen „New Riesling“-Cocktail, der überraschender Weise mit Silvanersekt verfeinert wird. 40 Weine aus dem eigenen Weingut hat die Weinbar auf der Karte.
Markant ist der Weinflaschen-Kühlschrank. 350 Flaschen Wein sind darin zu finden. Links ist der Schrank mit den Weinen aus dem eigenen Weingut gefüllt. Rechts finden sich nationale und internationale Weine – das ist ein Steckenpferd der Familie Braun. Die Gäste sollen auch über den Fränkischen Tellerrand hinausschauen bzw. hinausschmecken können. Wer mag kann Frankens Weinklassiker mit internationalen Weinen in den direkten Vergleich setzen. Das Barpersonal hilft gekonnt bei der Auswahl. Gleiches gilt beim Essen. Es gibt eine eigene Genusstheke mit Tapas auf Fränkischer und internationaler Art. Alles wird fürs Auge in der Theke präsentiert. Salami, Schinken, Käse und eine Currycreme ersetzt schon einmal einen Fränkischen Gerupften. Klein und fein heißt die Devise für das Speiseangebot. Ein Snack am Nachmittag oder ein krönender Speiseabschluss zu später Stunde.
Die Bar hat ebenfalls eine Vollgastronomie und öffnet ganzjährig bis auf einige Ruhe- und Urlaubstage ihre Tür. Entscheidend sind die Öffnungszeiten. Hier kann der Gast ab dem frühen Nachmittag bis in die Nacht hinein die Fränkische Gastfreundlichkeit im Bar-Style erleben.


Fazit: Alle drei Varianten präsentierten Fränkische Winzer-Gastlichkeit pur. Je nach eigenem Gusto gilt es zu entscheidend für welche Fränkische Winzergastro-Welt man sich heute entscheiden möchte. Wichtig: Alle Altersgruppen sind bei allen drei Anlaufstellen egal ob in der Heckenwirtschaft, dem Weinbistro oder Weinbar jederzeit herzlich willkommen.